Archiv für den Monat: Oktober 2017

Glutenunverträglichkeit

Weizenallergie, Zöliakie und Glutensensitivität

Ungefähr 5% der Bevölkerung vertragen kein Gluten. Gluten ist eine Sammelbezeichnung für Speicherproteine von Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und weiterer Getreide.
Dabei gibt es drei Arten der Gluten-Unverträglichkeit: Weizenallergie, Zöliakie und Glutensensitivität. Bei der Weizenallergie reagiert der Körper auf die im Weizen enthaltenen Proteine und sorgt für allergische Reaktionen. Die Zöliakie hingegen ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer Entzündung des Dünndarms führt und diesen nachhaltig schädigt. Als dritte Form gibt es die Glutensensitivität.

Menschen, die an Zöliakie leiden, müssen komplett auf Gluten verzichten, da die Dünndarmzotten sich zurückbilden und dadurch nicht genug Nährstoffe aufgenommen werden können.
Menschen, die Glutensensitiv sind, müssen ebenso auf Gluten verzichten. Es kann zu Symptome kommen wie Kopf- und/oder Bauchschmerzen, Durchfall, Müdigkeit, Hautekzeme usw. Hier schädigt das Gluten allerdings nicht die Darmzotten. Auch vertragen Glutensensitive Menschen oft nur bestimmte Bestandteile in Weizensorten nicht, reagieren aber nicht sensitiv auf andere Getreide. Hier spricht man dann auch gerne von Weizensensitivität.

Die Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie hat 2015 in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Ernährung verschiedene Lebensmittel auf ihren exakten Glutengehalt untersucht.

Wie zu erwarten, enthalten Weizen und die daraus hergestellten Mehle die höchsten Glutengehalte. So enthält zum Beispiel unser Weizenmehl Type 405 im Mittel 8.660 mg Gluten pro 100 Gramm. Dinkelmehle weisen allerdings höhere Werte aus. So enthält das Dinkelmehl Type 630 im Mittel 10.300 mg Gluten pro 100 Gramm. Die niedrigsten Glutengehalte weisen Roggen und Roggenprodukte auf. Im Vergleich zu Dinkelmehl hat zum Beispiel das Roggenmehl Type 815 mit 3.200 mg Gluten pro 100 Gramm, zwei Drittel weniger Gluten als das Dinkelmehl aus dem Beispiel.

Aber nicht nur auf Brot, Nudeln und alle Backwaren müssen Zöliakiepatienten und Glutensensitiven verzichten. Auch das Weißbier ist Tabu. Besser ist nur das glutenfrei gekennzeichnetes Bier zu trinken.
Mais, Hirse oder Buchweizen sind glutenfreie Alternativen.
Leider müssen Zöliakiepatient wirklich sehr genau und ein Leben lang sogar auf Spuren von Gluten verzichten. Spuren sind auch in Süßwaren, Medikamenten oder Zahnpflegeprodukten verarbeitet laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Eine positive Nachricht gibt es für Glütensensitiven: es ist anzunehmen, das nach 1-2 Jahren strikt gluten/weizenfreie Ernährung, die Glutentoleranz sich wieder zurück bilden kann. Eine Ärztliche Kontrolle ist deshalb sinnvoll nach dieser Zeit.

Genauere Informationen über den Glutengehalt in Lebensmittel finden Sie im Internet auf www.kern.bayern.de/mam/cms03/themen/bilder/flyer_gluten.pdf

Sonstige Quellen:

Welt.de: Glutenfrei essen, ein Jahr leiden
Nahrungsmittel-Intolleranz.com: Glutensensitivität bwz. Weizensensitivität
Broschüre “Essen und Trinken bei Zöliakie” der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.