Archiv des Autors: C. Hassan

Multitalent Artischocke

Durch ihre hohe Wärmebedürftigkeit ist die Artischocke vor allem in den subtropischen und mediterranen Regionen in Südeuropa, der Türkei, in den USA und in Südamerika anzutreffen. Schon sehr lange wird Sie als Gemüse in der Küche genutzt. Wann Sie genau als Heilpflanze in der Apotheke verwendet wurde, ist unsicher.
Wir wissen aber, dass sich im 15. Jahrhundert Hyronimus Bock mit der Artischocke befasste und sie erwähnte sie in seinem Kräuterbuch. Unter Wirkung wurde angegeben, dass die Artischocke harntreibend wirkt und dass der Sud aus der Abkochung der Wurzel, Leber und Niere reinigt und bei Gelbsucht und Ödeme hilft.

In den 70-iger Jahren des 20. Jahrhunderts begann die Forschung zu seinen pharmakologischen Wirkungen. Die Inhaltsstoffe sind Caffeeoylchinasäurederivate, Bitterstoffe und Flovonoide. Belegt wurden so die galleanregende, leberschützende, lipidsenkende und antiarteriosklerotische Wirkungen der Artischocke. Die Kommission E empfiehlt sie bei dyspeptische Beschwerden.

Die Artischocke, welche in der Pharmakologie eingesetzt wird, stammt aus speziellem Anbau von Sorten des Typs Arznei-Artischocke mit einem hohen Gehalt an Inhaltsstoffen. Es werden nur die grünen Rosettenblätter geerntet, kurz vor dem Blütenaustrieb, da diese den höchsten Gehalt an Inhaltsstoffen haben.

Es gibt einen Unterschied in Qualität der Extrakte zwischen Frischpflanzen- und Drogenextrakten, was auch in Fachkreisen häufig nicht bekannt ist. Auszüge aus Frischpflanzenextrakte enthalten mehr Inhaltsstoffe als Extrakte aus getrockneter Droge und sollten deshalb wenn möglich bevorzugt werden.

Wirkungsweise der Artischockenblätter

Die Artischocke regt den Gallenfluss sofort und mild an und sorgt für eine bessere Fettverdauung. Deshalb empfiehlt die Kommission E die Artischocke bei bestimmten Verdauungsstörungen wie Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Meteorismus und Flatulenz, Übelkeit. Die klinische Praxis hat ebenso gezeigt, dass die Artischocke sehr gut gegen Erbrechen hilft und so eventuell als Begleitmedikation bei der Chemotherapie eingesetzt werden kann um die Compliance davon zu verbessern.
Die Artischocke, ist in der Lage, toxische Leberschäden zu mindern und schützt so die Leber.
Außerdem senkt die Artischocke die Serumlipide, insbesondere das Gesamtcholesterin. In klinischen Studien wurde die gute Wirksamkeit des Frischpflanzenextrakts in der Behandlung der Hyperlipoproteinämie und damit in der Prävention der Arteriosklerose und koronaren Herzkrankheit, nachgewiesen.

Kontraindikationen

Die Artischocke zeigt eine ausgezeichnete Verträglichkeit, auch bei Langzeitanwendungen über zwei Jahre.
Selten können gastrointestinale Reizungen auftreten und bei Patienten mit Gallensteinleiden oder Gallenblasenentzündungen sollte eine Anwendung aus Sicherheitsgründen unterbleiben. Es wurden aber bisher nicht über die Auslösung von Gallenkoliken berichtet.
Selten zeigen Allergiker auf Korbblütler allergische Reaktionen, aber dies bisher nur bei Hautkontakt und nicht bei oralen Applikation von Extrakten. Das Artischockenpflückerinnenekzem wurde in Frankreich beobachtet.

Quellen:

Siegers C-P, Träder J-M. Leberschutz, Verdauungsbeschwerden, Lipidsenkung – Multitalent Artischocke. Erfahrungsheilkunde 2010; 59: 144-149

Schneider E. Frischpflanzen-Zubereitungen der Artischocke. Zeitschrift für Phytotherapie 2009; 30: 316-322

 

 

 

Waschmittel mit Rosskastanien selbst gemacht

Naturwaschmittel selber herstellen

wp_20161002_021Wussten Sie das 40% der Schadstoffe in Abwässern entstehen durch Wasch- und Putzmittel? Wussten Sie dass es einfach ist umweltschonend zu Waschen und nebenbei noch etwas Geld zu sparen? Das geht mit selbst hergestelltes Waschpulver. Waschpflanzen sind mild zur Haut und ideal für Kinder, Allergiker und Menschen mit atopischem Ekzem. Die natürlichen Seifenstoffe sind desinfizierend und reizlindernd. Außerdem sind sie sparsam im Gebrauch.
In der Natur finden wir alles was wir dazu brauchen. Waschpflanzen wie Efeu, Seifenkraut oder Rosskastanie enthalten natürliche Seifenstoffe (Saponine). Diese natürliche Tensiden schäumen beim Kontakt mit Wasser, machen das Wasser weich und lösen Fett und Schmutz.
Waschpflanzen eignen sich fürs waschen von Baumwolle, Leinen, Wolle und auch Seide. Nur Funktionskleidung oder Mikrofaser sind in der Regel auf das Waschen mit synthetischen Tensiden abgestimmt. Bei starken Verschmutzungen können pro Waschgang 2 Esslöffel Waschsoda oder ein mildes Biowaschmittel aus dem Handel hinzugefügt werden.
Optimal sind normale Temperaturen zwischen 30 und 50°C.
Die Wäsche können Sie wenn gewünscht mit 5 bis 10 Tropfen von 100% naturreines ätherisches Öl gemischt in 50 ml Wodka beduften. Einfach ins Weihspülfach füllen.

Rosskastanien-Waschpulver

wp_20161003_001Sammele die Rosskastaniensamen, wasche und trockne sie gut ab. Schneide die Kastanien in 1 cm kleine Stücke und zerkleinere diese dann anschließend mit einer Küchenmaschine. An einem warmen, luftigen Platz zum Trocknen ausbreiten. Zum Beispiel auf einen Wäscheständer mit Tuch. Ab und zu wenden bis das Pulver trocken ist.
Das trockene Rosskastanienpulver wird in ein luftdicht verschlossenes Glas gefüllt und bleibt mehrere Jahre haltbar.

Zum Waschen nimmt man nun 50 Gramm Rosskastanienpulver, füllt es in ein Stoffsäckchen oder eine Socke und gibt es in die Waschtrommel. Bei einer Wasserhärte ab 15 gibt man 50ml Naturessig in das Waschmittelfach hinzu. Wie gewohnt waschen.
Nach dem Waschen kann das Säckchen trocknen und noch ein zweites Mal verwendet werden.

Beim Sammeln die Rosskastaniensamen nicht verwechseln mit den Früchten der Esskastanie. Diese letzten haben nämlich keine Seifenstoffe!

Wasserhärte in 16225 Eberswalde beträgt zur Zeit 12° dH Härtebereich: mittel.

Quelle und Buchempfehlung:

„Naturwaschmittel aus Wald und Wiese“ von Gabriela Nedoma.
Hier findet ihr Rezept zum Waschen mit Rosskastanie aber auch mit Efeu, Seifenkraut und weitere Waschpflanzen.

Pflanzliche Arzneimittel versus Nahrungsergänzungsmittel

Die Kooperation Phytopharmaka hat Pflanzliche Arzneimittel mit den Nahrungsergänzungsmittel mit pflanzlichen Inhaltsstoffen gegenübergestellt, damit der Verbraucher weiß wo die Unterschiede sind und worauf er beim Kauf achten soll.

Pflanzliche Arzneimittel haben den Zweck zur Heilung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten oder krankhaften Beschwerden. Die Wirkstoffe sind Pflanzen, Pflanzenteile oder Zubereitungen daraus. Die Inhaltsstoffe der Pflanzen wirken pharmakologisch, immunologisch oder über den Stoffwechsel. Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von pflanzlichen Arzneimitteln müssen durch klinische Studien nachgewiesen werden. Die pharmazeutische Qualität muss geprüft und erst nach behördlicher Zulassung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Umlauf gebracht werden.

Nahrungsergänzungsmittel mit pflanzlichen Inhaltsstoffen dienen als Ergänzung der allgemeinen Ernährung, sind aber nicht dazu bestimmt Krankheiten zu heilen oder zu verhüten. Es sind Lebensmittel die in der Regel keine Prüfung auf Wirksamkeit, Unbedenklichkeit oder Qualität durch eine Behörde vor Markteintritt unterliegen. Eine sofortige Vermarktung ist möglich, es wird nur stichprobenartig kontrolliert.

Es wird empfohlen sich in der Apotheke beraten zu lassen und keine Nahrungsergänzungsmittel über das Internet zu kaufen und auch keine verschreibungspflichtige Arzneimittel ohne Rezept. Es kann sich um illegale und gesundheitsschädliche Substanzen handeln.
Zertifizierte Internetapotheken sind aber seriöse Bezugsquellen für Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel.

Die Broschüre können Sie sich hier runterladen: http://www.koop-phyto.org/pdf/Aufklaerung_fuer_Verbaucher_Final.pdf

Schröpfen in den Medien

Das Schröpfen in den Nachrichten

Der amerikanische Rekordschwimmer Michael Phelps fiel bei den Olympischen Spielen in Rio auf durch kreisrunde, lilafarbenen Flecken auf seiner Haut. Vielen fragten sich was das den wohl sei.
Es waren Flecken die sich nach einer Schröpfkopfbehandlung gezeigt haben.
Beim Schröpfen gibt es drei Methoden: das trockene Schröpfen, welches eher bei chronischen Schmerzen eingesetzt wird, das blutige Schröpfen eventuell bei akuten Beschwerden und die Schröpfkopfmassage. Schröpfgläser werden auf die Haut aufgebracht und erzeugen einen Unterdruck. Das sorgt dafür dass der Bereich gut durchblutet, das Immunsystem aktiviert und der Stoffwechsel angekurbelt wird. Schröpfen kann unter anderem eingesetzt werden bei Schmerzen im Bewegungsapparat, Kopfschmerzen, Migräne, Durchblutungsstörungen, Ischias-Probleme, Erkältungskrankheiten, Asthma, bei einer Gastritis, Verdauungsstörungen, Karpaltunnelsyndrom und vieles mehr.
Eine wunderbare Therapie. Wer sich schröpfen lässt, dem sollte klar sein, dass das Schröpfen Spuren hinterlassen kann, wie bei Michael Phelps. Lokale Hämatome, die vielleicht nicht ganz so attraktiv sind aber nach ein paar Tagen auch wieder verschwinden.

Quellen: 

Mdr Nachrichten vom 10. August 2016: “Das steckt hinter den Flecken von US-Schwimmstar Michael Phelps”
http://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/was-bringt-schroepfen-100.html

Stuttgarter Nachrichten vom 10. August 2016: “Macht Schröpfen schneller?”
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.medizin-macht-schroepfen-schneller.b8b58bc9-a760-4979-916e-7b497fba8fd4.html

Fußbad bei Kopfschmerzen

Kopfschmerzen am Fuß weg baden?

Fußbad gegen Kopfschmerzen

Fußbad gegen Kopfschmerzen

Kopfschmerz- und Migränepatienten sind meistens besonders kälteempfindlich und leiden oft unter kalten Füßen. Dagegen gibt es eine kleine Hilfe, einfach aber sehr effizient. Man braucht nur ein wenig Zeit, ein Fußbad, warmes Wasser und dazu Senfsamen, Ingwer oder Rosmarin.

Ingwer, Rosmarin und Senfsamen

Rosmarin, Ingwer und Senfsamen wirken durchblutungsfördernd. So gibt es drei Möglichkeiten ein wohltuendes Fußbad gegen Kopfschmerzen vorzubereiten.

  • Geriebener Ingwer oder eine handvoll frisches Rosmarin mit 1 Liter heißes Wasser übergießen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen.
  • Oder drei bis vier Esslöffel Senfsamen zerstoßen, in 1 Liter kaltes Wasser geben und zum Kochen bringen .
  • Oder fünf bis acht Tropfen ätherisches Rosmarin-Öl in einen Esslöffel Honig oder Sahne mischen damit diese wasserlöslich werden.

Anschließend füllen Sie das Fußbad damit und gießen Wasser dazu, so dass eine angenehme Temperatur von 35°C erreicht wird.  Lassen Sie die Füße für ca. 15 Minuten ins Wasser und gießen dann in dieser Zeit immer wieder ein wenig heißes Wasser dazu, so dass die Wassertemperatur langsam bis 40°C aufsteigt. Nach dem Baden die Füße nur leicht abtupfen und warme Socken anziehen.
Was passiert ist, dass das Blut aus dem Kopf abgeleitet wird in die Beine und Füße. Der Kopf wird entlastet und Kopfschmerzen verschwinden. Eine kalte Kompresse auf die Stirn oder im Nacken unterstützt den Vorgang noch zusätzlich.

Die Reflexzonentherapie am Fuß

Was ist die Fußreflexzonentherapie?

Die Fußreflexzonentherapie ist eine Behandlungsform, die sich im Laufe von vielen Jahren aus altem Volkswissen entwickelt hat. Ihr Ausgangspunkt liegt am Fuß, jedoch ist die Reflexzonentherapie viel mehr als nur eine Massage. Mit dieser Therapie können sämtliche Beschwerden im Bewegungsapparat und auf organische Ebene erreicht werden, aber auch auf das Gemüt kann die Fußreflexzonentherapie einwirken.
Sie lässt sich in jedem Lebensalter einsetzen, von Säugling bis zum alten Menschen. Auch chronisch Kranken kann die Therapie wunderbar begleiten.
Diese Behandlungsform fördert die Selbstheilungskräfte des Körpers und behandelt nicht nur ein Symptom oder eine Krankheit, sondern den Menschen als Ganzes. Sie kann als eigenständige Behandlung angewendet werden aber auch in Kombination mit anderen Methoden.

Wie funktioniert die Fußreflexzonentherapie?

Im Fuß werden alle Organsysteme des Menschen im verkleinerten Maßstab als sogenannte Zonen reflektiert. Heilpraktiker arbeiten in den Reflexzonen mit speziellen Griffen und Be-HAND-len am Fuß. Es werden also keinen Apparaten oder Hilfsmittel verwendet.
Bei der Bearbeitung der Reflexzonen können Schmerzen ausgelöst werden. Diese Schmerzen treten nur bei einer punktuellen Behandlung der Zonen auf und lassen dann im Lauf einer Behandlungsserie nach oder verschwinden. Der Schmerz dient Therapeuten als eine Art von “Wegweiser”, der uns zeigt wo der Körper Impulse oder Hilfe braucht. Es ist jedoch nicht möglich eine eindeutige Diagnose über den Fußbefund zu geben. Der Schmerz zeigt uns wo der Mensch ein wenig Hilfe und Unterstützung braucht.

Gesundheitspflege und Vorsorge

Ein gesunder Fuß ist schmerzfrei, warm und gut durchblutet, fühlt sich locker und elastisch an. Störungen im Organismus können sich als Schmerz äußeren aber auch kalte Füße, Fußpilz, Warzen, Schrunden usw… können Hinweisen sein.
Gezielte Behandlungen in den belasteten Zonen verbessern den Gesundheitszustand des Menschen und lindern Symptome oder lassen diese verschwinden.

Noch bevor eine Krankheit ausgebrochen ist und sich mit seinem ganzen Symptomenkomplex äußert, zeigt sich ihre Reflexzone am Fuß bereits auffällig und schmerzhaft. So ist es möglich, Erkrankungen noch in einer frühen Phase zu behandeln. So ist die Reflexzonentherapie am Fuß eine wunderbare Möglichkeit der Gesundheitspflege und Vorsorge.

Indikationen für eine Reflexzonentherapie am Fuß

Folgenden Beschwerden lassen sich gut über die Reflexzonen behandeln:

  • Schmerzen im Bewegungsapparat: muskuläre Verspannungen, Erkrankungen der Wirbelsäule und Gelenke
  • Beschwerden im Verdauungstrakt: Verstopfung, Blähungen, Probleme bei der Fettverdauung usw…
  • Kopfschmerzen verschiedener Art
  • Unterleibsbeschwerden vor oder während der Menstruation
  • Infektanfälligkeit, Allergien, Schlafstörungen
  • vieles mehr

Kontraindikationen einer Fußreflexzonenbehandlung sind Entzündungen der Venen oder des Lymphsystems und hohes Fieber.

Bei Fragen stehe ich ihnen gerne zur Verfügung

Die zauberhafte Nachtkerze

Die zauberhafte Nachtkerze

Nachtkerze

In die Nachtkerze habe ich mich wirklich verliebt. Sie hat etwas zauberhaftes an sich. Die Nachtkerze stammt ursprünglich aus Nordamerika, ist aber heute auch bei uns anzutreffen. Da wo es trocken ist fühlt sie sich wohl und deshalb finden wir diese Pflanze verwildert auf Schuttplätzen oder am Wegesrand. Die zweijährige Pflanze blüht im ersten Jahr nur eine Blattrosette, im zweiten Jahr wird sie bis zu 1 Meter hoch mit prächtigen, leuchtenden und wohlriechenden gelben Blüten. In der Dämmerung beginnt ein einzigartiges Schauspiel: die Nachtkerzenblüten öffnen sich in wenigen Minuten, man kann die Pflanze mit bloßem Auge aufblühen sehen. Abend für Abend, von Beginn des Sommers bis zum Herbst. Sie leuchten strahlend gelb und duften so schön nach Vanille. Die Blüten werden nachts von Nachtfalter bestäubt. Die Fruchtknoten wachsen dann zu langen, vierkantigen Zylindern mit vielen Kammern. Nach der Reife platzen diese und verstreuen sehr kleine Samen.

 

Nachtkerzenöl bei Neurodermitis

WP_20160904_010Die Samen der Pflanze sind besonders reich an wertvoller Linolsäure und besitzen bis zu 14% an seltener Gamma-Linolensäure. Diese letzte ist im Körper eine Vorstufe von bestimmter Prostaglandine, welche entzündungshemmend und immunmodulierend wirken. Neurodermitis oder das atopische Ekzem, werden mit einem Mangel an Gamma-Linolensäure in Verbindung gebracht. So lindert das Nachtkerzenöl den Juckreiz und Rötungen, Schübe verringern sich. Wichtig ist eine langfristige Therapie. Ihre Wirkung zeigt sich nach 4 bis 12 Wochen.
Bei Fragen berate ich Sie gerne.

 

 

Heilkräutertee richtig zubereiten

Phytotherapie und medizinische Tees

In der Phytotherapie nehmen die medizinischen Tees einen besonderen Stellenwert ein. Beim Zubereiten eines Tees werden meist getrocknete Teekräuter verwendet. Die Inhaltsstoffe der Kräuter sind in den Zellen der Pflanzen gespeichert. Beim Trocknen werden die Zellwände der Pflanzen zerstört und die Inhaltsstoffe werden leichter freigesetzt.
Die Zubereitung des jeweiligen Tees ist abhängig vom genutzten Pflanzenanteil – Blüte, Blatt, Rinde, Wurzel, Frucht oder Samen. Da es sich hier in pharmakologischem Sinne um eine Droge mit einer bestimmten Wirkungsweise handelt, spielt die Art der Zubereitung eine wichtige Rolle. Die Zubereitung und Dosierung sind nicht beliebig! Unterschieden werden in der Zubereitung der Kräutertees folgenden Methoden.

Der Aufguss (Infus) – die klassische Zubereitung

Die bekannteste Teezubereitung ist das Infus. Dazu verwendet man einen Teelöffel getrockneter Kräuter (entspricht 1 Esslöffel frischem Kraut), und übergießt diese mit 200 ml heißem Wasser. Das Ganze wird dann zugedeckt und 3 bis 10 Minuten ziehen gelassen. Zugedeckt wird der Tee, weil sonst die ätherischen Öle aus dem Tee entweichen können. Durch die hohe Wassertemperatur sind sowohl die wasserlöslichen als auch die fettlöslichen Wirkstoffe enthalten.
Tees mit Flavonoiddrogen sollen 10 bis 20 Minuten ziehen.
Bei frischen Kräutern kann eine Sekundenüberbrühung angewendet werden. Hierbei werden die aromatischen Heilkräfte schnell an das Wasser abgegeben. Hierbei lässt man die Pflanzenteile jedoch nur 20 bis 30 Sekunden lang ziehen!

Der Kaltansatz (Mazerat)

Schleimhaltige Teekräuter wie Leinsamen oder Eibischwurzel werden kalt angesetzt und unter gelegentlichem Umrühren, über mehrere Stunden ziehen gelassen. Hitzeempfindliche Schleimstoffe würden bei Hitze abgebaut, und in ihrer Wirkung geschädigt werden. Je härter die Teedroge, desto länger muss sie ziehen.
Zum Trinken kann der abgesiebte Tee im Wasserbad erwärmt werden oder schluckweise im Mund.
Der Nachteil des Kaltansatzes ist die relativ schnelle Keimbildung. Deshalb soll immer nur wenig Tee angesetzt werden, welcher dann sofort nach der Mazeration getrunken wird.

Abkochung (Dekokt)

Besonders harte Rinden oder Wurzeldrogen wie die Süßholzwurzel werden mittels einer Abkochung von 5 bis 20 Minuten zubereitet. Hierfür bringt man 1 gestrichenen Teelöffel der Droge in 250 ml kaltem Wasser zum Kochen und lässt das Ganze für 5 bis 15 Minuten weiter kochen. Dann wird das Ganze kurz stehen gelassen und anschließend gefiltert.
Die Zellwände der harten Wurzeln oder Rinden benötigen diese lange Kochzeit, weil diese Pflanzenteile robuste Zellwände besitzen, welche nur unter großer Hitze zerstört werden können und ihre Inhaltsstoffe freigeben.

Zubereitung, Lagerung und Einkauf von Heilkräutern

Beim Einkauf ist es wichtig auf die Ernten aus dem aktuellen Jahr zu achten. Je frischer der Tee, desto besser der Geschmack und desto mehr Inhaltsstoffe enthalten sind.

Achten Sie bei ihrem Kauf auf qualitativ hochwertige, geprüfte Ware. Wenn Sie sich auskennen, sammeln Sie die Kräuter am besten selber. Ansonsten gehen Sie immer auf Nummer Sicher, wenn Sie Ihre Teedrogen aus der Apotheke beziehen.

Tee soll immer dunkel, trocken und kühl in dicht verschlossenen Dosen aufbewahrt werden.

Möglichst ungesüßt verabreichen, da dies die Wirkung beeinflussen kann. Viele Heilkräutertees entfalten ihre volle Wirkung erst, wenn man den bitteren Geschmack unverfälscht auf der Zunge wahrnimmt.
Ausnahme sind Erkältungstees. Ihre Wirkung kann durch Zugabe von Honig verbessert werden. Hierbei sollte aber darauf geachtet werden, den Tee erst auf Trinktemperatur abkühlen zu lassen, und erst dann den Honig hinzuzufügen, da die Inhaltsstoffe des Honigs sonst zerstört werden.

Medizinische Tees gibt es als Einzeldroge oder als Teemischung. Ein Phytotherapeut kann nicht nur organ- oder symptombezogen arbeiten, sondern kann für jeden Menschen eine ganz individuelle Rezeptur erstellen, speziell für seinen speziellen Krankheitsfall, seine Konstitution, sein Alter, Geschlecht,…

Wenn Sie Teebeutel benutzen, dann achten Sie darauf, dass diese den Richtlinien des Deutschen Arzneibuchs entsprechen (DAB). Nur diese dürfen medizinisch verwendet werden. Filterbeutel aus dem Lebensmittelladen weisen oft einen sehr niedrigen Wirkstoffgehalt auf, der weit unter dem für Heilzwecke benötigten Mindestgehalt liegt. Aber wenn Sie nur den Durst damit löschen wollen, können Sie diese natürlich gerne verwenden.

Quellen:

Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift 2016; 11(05): 25
Bühring, Ursel: Praxis Lehrbuch Heilpflanzenkunden. Grundlagen – Anwendung – Therapie. 4. Auflage. Haug Verlag, 2014
Bachmann, Sandra: Hausmittel in der modernen Medizin: Tees, Wickel, Bäder & Co. 1. Auflage. Elsevier Verlag, 2005

Doktorfische bei Schuppenflechte

WP_20160824_022Letzte Woche war ich bei meinen Eltern zu Besuch in Belgien und da habe ich es endlich mal ausprobiert: die tierische Pediküre.
Es war ein wenig gewöhnungsbedürftig. Mann spürt ein Kribbeln, ein bisschen wie kleine elektrische Reize, so würde ich es zumindest beschreiben. Nachdem ich mich dann darauf eingelassen hatte war es sehr entspannend und wenn meine Zeit dann vorüber war, fand ich es auch Schade. Ich wäre auch noch länger drinnen geblieben. Also auf jeden Fall eine interessante Erfahrung.

 

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Die sogenannten Doktorfische oder Garra rufa sind Saugbarben die zur Familie der Karpfenfische gehören. Sie sind klein, werden bis zu 14 Zentimeter lang und leben im warmen Gewässer. Diese Fischen haben überhaupt keine Angst vor Menschen und machen sich sofort an die Arbeit sobald man seine Füße ins Wasser taucht. Doktorfische knabbern die oberen Hautschichten ab und werden anscheinend schon lange von Menschen mit Schuppenflechten oder Neurodermitis geschätzt. Diese natürlichen kleine Helferlein sind eine Wohltat, machen die Haut frei von Schuppen ohne kratzen und lindern den Juckreiz.

Auf jeden Fall ein Versuch Wert.

Akupunktur gegen Übelkeit und Erbrechen

Wie entsteht Übelkeit?

Mehrere Studien haben bewiesen, dass Akupunktur gegen Übelkeit und Erbrechen wirkt. Aber wie entsteht Übelkeit?

Wenn der Magen einen giftigen Stoff aufnimmt, schickt er einen Reiz zum Brechzentrum im Gehirn und wir erbrechen. So versucht unser Körper dann, das Gift loszuwerden. Ähnlich reagiert der Körper, wenn Narkosemittel eingenommen werden. Eine häufige Nebenwirkung ist auch hier Übelkeit und Erbrechen.

Die neurophysiologische Wirkungsweise

In der Uniklinik Greifswald werden Nadeln im Handgelenk vor einer OP schon lange eingesetzt. Nicht nur gegen die Übelkeit durch die Narkose, aber auch um die Schmerzempfindlichkeit zu mindern. Es werden kleine Dauernadeln eingesetzt, in jedes Handgelenk eine. Diese Punkte können dann vom Patienten durch kreisrundes massieren stimuliert werden.
Allerdings gibt die Uniklinik Greifswald an, das dieser Behandlungsansatz auf neurophysiologischen Erkenntnissen basiert. Ein Nerv wird gereizt und leitet einen Befehl zum Brechzentrum. Als Reaktion wird der nervus vagus angeregt was dazu führt das der Magen sich beruhigt.

Das chinesische Verständnis von Gesundheit

Die Wirkungsweise der Akupunktur lässt sich nur aus dem chinesischen Verständnis von Gesundheit wie folgt erklären: Der gesamte Organismus ist von Meridianen durchzogen, durch die nach altchinesischer Auffassung die Lebensenergie (das Qi) mit ihren Anteilen Yin und Yang fliest. Das Gleichgewicht zwischen beiden stellt den idealen Gesundheitszustand dar. Ein Ungleichgewicht führt zu körperlichen und seelischen Symptomen und Krankheiten.

Der Perikard 6 oder Nei-Kuan-Punkt

Akupunktur wird von Heilpraktiker und Ärzte angewendet bei unterschiedlichen Beschwerden. Bei Übelkeit wird der Nei-Kuan-Punkt akupunktiert. Diesen Punkt finden wir auf dem Perikard Meridian. Er liegt drei Fingerbreit unter der Handgelenksfalte zwischen den beiden Beugesehnen.
Ich persönlich würde eine Dauernadel nicht unbedingt einsetzen wollen. Eher empfehle ich bei Übelkeit den Punkt zu drücken und kräftig zu massieren. Jede Seite 1-2 Minuten lang.
Das funktioniert wunderbar und der Nerv kann nicht unnötig verletzt werden. Schließlich geht es bei der Akupunktur oder Akupressur darum die Energie im Meridian zum Fliesen zu bringen und nicht darum einen Nerv zu reizen.