Glutenunverträglichkeit

Weizenallergie, Zöliakie und Glutensensitivität

Ungefähr 5% der Bevölkerung vertragen kein Gluten. Gluten ist eine Sammelbezeichnung für Speicherproteine von Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und weiterer Getreide.
Dabei gibt es drei Arten der Gluten-Unverträglichkeit: Weizenallergie, Zöliakie und Glutensensitivität. Bei der Weizenallergie reagiert der Körper auf die im Weizen enthaltenen Proteine und sorgt für allergische Reaktionen. Die Zöliakie hingegen ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer Entzündung des Dünndarms führt und diesen nachhaltig schädigt. Als dritte Form gibt es die Glutensensitivität.

Menschen, die an Zöliakie leiden, müssen komplett auf Gluten verzichten, da die Dünndarmzotten sich zurückbilden und dadurch nicht genug Nährstoffe aufgenommen werden können.
Menschen, die Glutensensitiv sind, müssen ebenso auf Gluten verzichten. Es kann zu Symptome kommen wie Kopf- und/oder Bauchschmerzen, Durchfall, Müdigkeit, Hautekzeme usw. Hier schädigt das Gluten allerdings nicht die Darmzotten. Auch vertragen Glutensensitive Menschen oft nur bestimmte Bestandteile in Weizensorten nicht, reagieren aber nicht sensitiv auf andere Getreide. Hier spricht man dann auch gerne von Weizensensitivität.

Die Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie hat 2015 in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Ernährung verschiedene Lebensmittel auf ihren exakten Glutengehalt untersucht.

Wie zu erwarten, enthalten Weizen und die daraus hergestellten Mehle die höchsten Glutengehalte. So enthält zum Beispiel unser Weizenmehl Type 405 im Mittel 8.660 mg Gluten pro 100 Gramm. Dinkelmehle weisen allerdings höhere Werte aus. So enthält das Dinkelmehl Type 630 im Mittel 10.300 mg Gluten pro 100 Gramm. Die niedrigsten Glutengehalte weisen Roggen und Roggenprodukte auf. Im Vergleich zu Dinkelmehl hat zum Beispiel das Roggenmehl Type 815 mit 3.200 mg Gluten pro 100 Gramm, zwei Drittel weniger Gluten als das Dinkelmehl aus dem Beispiel.

Aber nicht nur auf Brot, Nudeln und alle Backwaren müssen Zöliakiepatienten und Glutensensitiven verzichten. Auch das Weißbier ist Tabu. Besser ist nur das glutenfrei gekennzeichnetes Bier zu trinken.
Mais, Hirse oder Buchweizen sind glutenfreie Alternativen.
Leider müssen Zöliakiepatient wirklich sehr genau und ein Leben lang sogar auf Spuren von Gluten verzichten. Spuren sind auch in Süßwaren, Medikamenten oder Zahnpflegeprodukten verarbeitet laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Eine positive Nachricht gibt es für Glütensensitiven: es ist anzunehmen, das nach 1-2 Jahren strikt gluten/weizenfreie Ernährung, die Glutentoleranz sich wieder zurück bilden kann. Eine Ärztliche Kontrolle ist deshalb sinnvoll nach dieser Zeit.

Genauere Informationen über den Glutengehalt in Lebensmittel finden Sie im Internet auf www.kern.bayern.de/mam/cms03/themen/bilder/flyer_gluten.pdf

Sonstige Quellen:

Welt.de: Glutenfrei essen, ein Jahr leiden
Nahrungsmittel-Intolleranz.com: Glutensensitivität bwz. Weizensensitivität
Broschüre “Essen und Trinken bei Zöliakie” der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

 

Die Goldrute (Echte, Kanadische Goldrute, Riesengoldrute)

Die Goldrute sieht man momentan überall schön blühen mit ihren goldfarbenen Blüten. Von Juli bis September findet man die sie auf trockenen Hügeln, auf Wiesen oder an Straßenböschungen. Sie wächst sowohl an der Ostsee in den Dünenwäldern als auch in Gebirge.
Die Goldruten (Solidago) gehören zur Familie der Korbblütler. Zur Gattung gehören um die 100 Arten.
Die Echte Goldrute finden wir bei uns nur noch selten, ein paar ihre Verwandten aber sind hier reichlich zu finden und wurden auch positiv monographiert. Sie wirken harntreibend, krampflösend und pilzwidrig.
Deshalb ist die Goldrute ist DAS Mittel erster Wahl, wenn Niere oder Blase Hilfe brauchen. Verwendet werden das blühende Kraut und eventuell die Blätter. Die Goldrute bewirkt eine direkte Leistungssteigerung der Nieren und schwemmt Flüssigkeiten aus, kann bei Nierensteinleiden eingesetzt werden oder auch vorbeugend wenn bereits eine Disposition dafür besteht. Auch wirkt Sie pilzwidrig, und dass, vor allem gegen Candidapilze.

Bei Blasenentzündungen können Sie schnell Abhilfe verschaffen indem Sie 1 TL Kraut mit 150 ml Wasser überbrühen und für ca. 20 Minuten ziehen lassen. Anschließend abseihen. Davon trinken Sie dann 2 bis 4 Tassen täglich zwischen den Mahlzeiten.

Kanadische Goldrute

Doch sollten Sie vorsichtig sein bei subakuter und chronischer Nephritis, da hier eine gesteigerte Nierenleistung nicht immer erwünscht ist. Auch bei Ödeme als Folge eine eingeschränkte Nieren- oder Herztätigkeit, sollten Sie erst ihren Arzt oder Heilpraktiker fragen.

Darm-Diagnostik einfach erklärt

Darmflora, Darmschleimhaut und der aufgelagerte Mucus (Schleim) spielen bei verschiedenen chronischen Erkrankungen eine Rolle.

Laboruntersuchung (c) Herney (pixabay.com)

Laboruntersuchung
(c) Herney (pixabay.com)

Es werden bei der Diagnostik folgende Fragen beantwortet:

  • Wie ist die Darmflora zusammengesetzt?
  • Wird genug Schleim produziert zum Schutz der Darmschleimhaut?
  • Wird der Darm ausreichend ernährt?

Was ist die Darmflora?

In unserem Darm leben Billionen von Mikroorganismen, meistens Bakterien. Die Gesamtheit dieser, wird „Darmflora“ genannt. Ab unsere Geburt beginnen sie unseren Darm zu besiedeln. Nach und nach baut sich die Darmflora auf, ein komplexes Ökosystem mit vielen unterschiedlichen „Bewohnern“. Der Darm eines gesunden Erwachsenen beherbergt ca. 1,5 Kilogramm Bakterien!

Die Darmflora ist für uns nützlich und hat nicht wenige Funktionen. Sie hat eine bedeutende Immunfunktion; sie verhindert das Krankheitserreger sich im Darm vermehren und Infektionen verursachen. Bei ausreichend „guten“ Bakterien, können die Unerwünschen sich nicht ausbreiten.
Die Darmflora hält die Darmschleimhaut gesund und sorgt mit dafür, dass diese stets ausreichend mit Nährstoffe versorgt wird.
Ebenso baut die Darmflora Schadstoffe ab und bildet u.a. das für die Blutgerinnung so wichtige Vitamin K.

Darm-Diagnostik

Untersucht werden bei der Diagnostik die Besiedlung von:

  • Laktobazillen und Bifidobakterien, die zur protektiven Mikroflora gehören. Sie bilden unter anderem Schleim zum Schutz der Schleimhaut.
  • Akkermansia muciniphila und das Faecalibacterium Prausnitzii, welche für die Versorgung der Darmschleimhaut zuständig sind und zur Mukonutritiven Mikroflora gehören.
  • Die apatogene Escherichia Coli und bestimmte Enterokokken, welche das Immunsystem unterstützen und für die Ausbildung einer sinnvollen Immuntoleranz mitverantwortlich sind.

Darüber hinaus wird geschaut, in welcher Anzahl potentiell schädigende Bakterien aus der Proteloytischen Mikroflora vorhanden sind. Bakterien aus der Gattung Clostridium, Proteus, Escherichia und Klebsiella dürfen in unseren Darm vorkommen, solange diese nicht in der Mehrzahl sind.

Empfehlenswert kann die mikrobiologische Stuhluntersuchung sein bei:

  • Blähungen
  • Obstipation
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Reizdarm
  • Chronischen Infekten des Magen-Darm-Trakts
  • Chronischen Infekten der Atemwege
  • Allergien
  • Neurodermitis und anderen Hauterkrankungen

Medikamente im Alter

Je älter, desto mehr Medikamente

Menschen zwischen 60 und 64 Jahren nehmen durchschnittlich etwa 2 bis 3 Arzneimittel pro Tag ein. Ab 80 Jahren sind es im Mittel 4 bis 5. Die häufigsten Medikamente die im Alter eingenommen werden sind Medikamente gegen Herz-Kreislauferkrankungen, Medikamente gegen Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen, Schmerzmittel aber auch Medikamente gegen Schlaflosigkeit oder Gedächtnisstörungen.

Das Alter beeinflusst Wirkungen und Nebenwirkungen

Medikamente wirken im Alter oft stärker. Deshalb ist es wichtig, die Dosierung individuell anzupassen.
Aber was ändert sich dann im Alter? Falten zeigen schon die Veränderung des Körpers was den Wasser- und Fettanteil angeht. So nimmt der Fettanteil im Alter auf bis zu 30 Prozent zu und der Wassergehalt nimmt bis zu 35 Prozent ab. Das sorgt dafür, dass Medikamente, die sich im Fettgewebe anreichern, im Alter länger wirken. Medikamente, die sich im Körperwasser verteilen können dann schnell zu hoch dosiert werden.
Ebenso verringert sich im Alter die Funktion der Nieren. Ab den 40 Lebensjahr nimmt die Funktion jährlich um etwa 1 Prozent ab. Wenn die Nierenleistung im Alter abnimmt, heißt dass, dass wasserlösliche Medikamente länger im Körper bleiben und nicht so schnell ausgeschieden werden können. Deshalb, muss im Alter die Dosis angepasst werden.
Das Nervensystem reagiert im Alter empfindlicher auf Medikamente, die am Nervensystem und am Gehirn ansetzen.
Blutdruckschwankungen können im Alter nicht so schnell kompensiert werden und führen deshalb schneller zu Schwindelprobleme und Stürzen.

Nutzen und Risiken von Medikamente im Alter

Medikamente sind im Alter häufig sehr wichtig. Sie können bei vielen Erkrankungen Linderung von Beschwerden verschaffen und sogar das Leben verlängern. Aber Medikamente haben auch Risiken, die vielen nicht immer bewusst sind.

Ein Problem kann die Mehrfachmedikation sein. Diese ist oft nötig, kann aber auch schädlich sein, wenn Medikamente sich untereinander nicht vertragen. Medikamente können sich gegenseitig in deren Wirkung bremsen oder sie verstärken, Nebenwirkungen können sich verstärken. Typische Nebenwirkungen können sein: Schwindel, Verwirrung, Trockener Mund, Schlafstörungen, Inkontinenz, Sturz.
Wenn Symptome plötzlich auftreten, lohnt es sich zu überlegen, ob die Probleme aufgetreten sind nach einer Umstellung der Medikamente. Nicht jeder der hinfällt hat ein gestörtes Gleichgewicht, oder nicht jede Schlafstörung hat mit dem Altern zu tun.
Ebenso wichtig ist es, frei verkäufliche Arzneimittel, nicht allzu häufig eigenmächtig einzunehmen. Auch Schmerz- oder Beruhigungsmittel, die sie sich ohne Rezept kaufen, können Nebenwirkungen von anderen Medikamente verstärken oder deren Wirkung beeinflussen.

Die Priscus-Liste

Die Priscus-Liste ist ein Katalog welche 83 Wirkstoffe umfasst, die im Alter problematisch sein könnten. Sie bietet ebenso Alternativen zu diesen Wirkstoffen. Der Name Priscus stammt vom Forschungsverbund Priscus (lateinisch für »altehrwürdig«), welcher sich beschäftigt mit der Gesundheit im Alter und gefördert wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Liste sei als Unterstützung für Ärzte und Apotheker gedacht, um diese für die vielfältigen Probleme bei der Arzneimitteltherapie älterer Menschen zu sensibilisieren.
Wer als Patient ein Priscus-Medikament einnimmt, sollte auf keinen Fall eigenständig absetzen, sondern darüber mit seinem Arzt sprechen. Eventuelle Nebenwirkungen verursacht durch ein Priscus-Medikament, können wieder verschwinden bei der Gabe von einem alternativen Wirkstoff. Es ist aber genauso gut möglich, dass sie ein Priscus-Medikament gut vertragen.
Die Priscus-Liste benennt die Medikamente nach ihren Wirkstoffen, nicht nach den Handelsnamen. Beide Angaben sind auf der Packung als auch auf den Beipackzettel zu finden.
Auf Ihre Aspirin-Packung, finden Sie ganz oben “ASPIRIN”. Das ist der Handelsname. Direkt darunter lesen Sie: “Tabletten mit 500 mg Acetylsalicylsäure”. Acetylsalicylsäure ist in diesem Fall der Wirkstoff.
Nur so Nebenbei: Acetylsalicylsäure steht nicht auf die Priscus-Liste.

Medikamente gegen Depression

Medikamente gegen Depression wirken direkt im Gehirn und beeinflussen die Wirkung bestimmter Botenstoffe. Die Medikamente sorgen zum Beispiel dafür, dass das “Glückshormon” Serotonin langsamer abgebaut werden. Es hebt sich die Stimmung, Betroffenen gehen häufiger unter Menschen. Es gibt aber viele Botenstoffen die an unserem Denken, Fühlen und unsere Motorik beteiligt sind. Problematisch ist, wenn ein Medikament nicht nur die Stimmung hebt, aber auch andere Hirnfunktionen beeinflusst, die nicht erwünscht sind.
Im Alter, reagieren die Nervenzellen teilweise empfindlicher auf Medikamente.
Gute Nachricht: es gibt Alternativen ohne Nebenwirkungen. Wenn Sie also ein Priscus-Medikament gegen Traurigkeit und Depression einnehmen, und Nebenwirkungen haben, sprechen Sie darüber mit ihrem Arzt und machen Sie ihm auf die Priscus-Liste aufmerksam.
Bei Depressionen ist auch hier bei der Selbstmedikation Vorsicht geboten. Auch das frei verkäufliche Johanniskraut, kann mit vielen Medikamenten in Wechselwirkung treten.
Einigen Beispiele von Wirkstoffe aus der Priscus-Liste sind Amitriptylin, Doxepin und Imipramin.

Neuroleptika

Diese Medikamente dienen auch bei Patienten mit psychischen Erkrankungen und werden eingesetzt bei Wahnvorstellungen, Schizophrenie und Erregungszuständen. Diese Medikamente greifen direkt an den Nervenzellen im Gehirn an und wirken “dämpfend”.
Nebenwirkungen können auch bei jungen Menschen sein: unkoordinierte Bewegungen, trockener Mund und Haut, Obstipation, Herzrasen und Blutdruckschwankungen. Bei älteren Menschen sind die Nebenwirkungen oft viel stärker.
Einigen Beispiele von Wirkstoffe aus der Priscus-Liste sind Thioridazin und Haloperidol.

Schlaf- und Beruhigungsmittel

Diese Medikamente sollten mit sehr viel Vorsicht eingenommen werden. Sie helfen bei Schlafstörungen, lindern Ängste, entspannen die Muskulatur und verringern Erregungszustände.
Diese Medikamente verstärken die Wirkung des GABA im Gehirn, einen Botenstoff welcher Gehirnfunktionen beeinflusst wie Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit und unsere Sinneswahrnehmungen. Schlaf- und Beruhigungsmittel sind vor allem im Alter problematisch, weil diese das Gehirn ausbremsen. Es kommt häufiger zu Stürzen, weil das Reaktionsvermögen herabgesetzt ist. Ebenso verschlechtert sich die Gedächtnisfunktion, was eventuell dazu führen könnte, dass der ältere Patient eine schwere Demenz zugeschrieben wird, die ohne das Medikament nicht vorläge.
Außerdem führen die meisten Schlafmittel zur Abhängigkeit!
Einigen Beispiele für Medikamente aus der Priscus-Liste sind Diazepam, Bromazepam, oder Zolpidem.

Medikamente gegen Herzerkrankungen

Viele Medikamente für Menschen mit Herzerkrankungen sind sehr gut geeignet für den älteren Patienten. Die Standardkombination von zum Beispiel einen ACE-Hemmer, einen Betablocker und eine Wassertablette und ASS für die Hemmung der Blutgerinnung, sind sowohl für Jung und Alt gut geeignet.
Wenn aber Herzrhythmusstörungen dazu kommen, kann es sein, das Medikamente nicht gut vertragen werden da sie das biochemische Gleichgewicht in den Körperzellen ändern.
Nebenwirkungen können sein Schwindel, Unwohlsein, Schwäche, Benommenheit.
Beispiele von Wirkstoffe aus der Priscus-Liste sind das Digoxin, Chinidin oder Flecainid.

Medikamente bei Bluthochdruck

Die meisten Blutdruckmedikamente können bei älteren unproblematisch eingesetzt werden. Einige Medikamente, wie die Alpha-blocker, wirken nicht nur am Herzen und an den Blutgefäßen, sondern auch im Gehirn. Gehirnzellen bei alten Menschen sind empfindlicher als in jungen Jahren, sodass Nebenwirkungen auftreten können wie Kreislaufprobleme, Schwindel, Mundtrockenheit, Obstipation oder Traurigkeit.
Beispiele von Wirkstoffe aus der Priscus-Liste sind Doxazosin, Prazosin, Methyldopa oder Nifedipin.

Medikamente gegen Infektionen und Allergien

Die meisten Antibiotika können im Alter eingesetzt werden und sind oft die einzige Möglichkeit eine bakterielle Infektion zu bekämpfen. Eine Ausnahme gibt es bei den Wirkstoff Nitrofurantoin, wo bei langfristiger Gabe ein erhöhtes Risiko von Nieren-, Leber- und Lungenproblemen besteht.

Bei Allergien wird das Histamin blockiert. Hier tritt die Wirkung nicht nur an der Nase oder an der Haut ein, sondern auch im Gehirn, wo Histamin als Botenstoff eingesetzt wird. Es kann zu Mundtrockenheit, Obstipation oder Müdigkeit kommen. Teilweise besteht auch Zweifel an der Wirksamkeit von diesen Medikamenten beim älteren Menschen.
Wirkstoffe gegen Allergien aus der Priscus-Liste sind zum Beispiel Dimetinden oder Clemastin.

Medikamente gegen Schmerzen und Entzündung

Bei Schmerzen gibt es zwei Möglichkeiten der Medikamentöse Behandlung.
Es gibt Medikamente die den Schmerz direkt “vor Ort” blockieren wie das Ibuprofen, das Diclofenac und ASS. Diese “vor Ort”-wirkende Medikamente können zu Blutungen im Magen und Darm führen aber auch eventuell zu Blutdruckanstiegen und Ödeme. Vorsicht ist gegeben bei Wirkstoffe wie zum Beispiel das Indometacin, das Acemetacin oder das Ketoprofen. Das bekannte Ibuprofen, ASS und Diclofenac stehen nicht auf der Priscus-Liste.
Medikamente die wirken auf die Schmerzverarbeitung im zentralen Nervensystem sind die Opiate, die stärksten Schmerzmittel überhaupt. Sie sind schwierig zu dosieren und werden nur bei sehr starken Schmerzen eingesetzt. Hier kann eine zu hohe Dosierung unter anderem zu Benommenheit führen. Diese Medikamente sollten mit große Vorsicht eingesetzt werden. Pethidin steht als Wirkstoff auf der Priscus-Liste und sollte im Alter durch die großen Risiken nicht eingesetzt werden.

Die vollständige Priscus-Liste finden sie im Internet unter www.priscus.net.

Quellen:

Medikamente im Alter: Welche Wirkstoffe sind ungeeignet? Bundesministerium für Bildung und Forschung

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/?id=34831

 

 

Wald Sauerklee

Den Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella) auch Hasenklee, Himmelsbrot, Kuckucksklee oder Waldklee genannt, finden wir ab März in Laub- und Nadelwäldern. Er braucht nicht viel Licht und so zeigt er sich an schattigen Standorten.

Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella) auch Hasenklee, Himmelsbrot, Kuckucksklee oder Waldklee

Oxalis acetosella

Bei schwachem Licht, breiten sich die Blätter aus und die Blüten offenbaren ihre purpurne Adern. Bei Dunkelheit oder zu viel Sonne, klappt der Wald-Sauerklee seine Blätter zusammen, die Blüten schließen sich und lassen die Köpfchen hängen.

Wie der Name sagt, schmeckt der Wald-Sauerklee zitronenartig sauer. Man kann den Klee für Salate, Suppen oder Smoothies verwenden oder als Dekoration benutzen. Er wirkt blutreinigend und enthält viel Vitamin C, warum er in der Volksheilkunde bei Skorbut eingesetzt wurde.
Zuviel sollte man davon aber nicht verwenden, da der Wald-Sauerklee viel Oxalsäure enthält und bei zu hohen Mengen Nierensteine gebildet werden können.

Die Oxalsäure verdankt ihren Namen nämlich dem Sauerklee (Oxalis acetosella), in dem sie zum ersten Mal entdeckt wurde. Weitere oxalsäurereiche Lebensmittel sind zum Beispiel der Spinat und Rhabarber. In Kombination mit Calcium, wird die Oxalsäure nicht resorbiert.

Quellen:

http://www.oxalsaeure.net/gesundheit/

Literatur:

Langwasser, Maria Dr.: Lexikon der Kräuter und Heilpflanzen: Wirkung- Anwendung- Rezepte
Wolfgang, Hensel: Welche Heilpflanze ist das?

Frühling! Der Bärlauch wächst.

Der Bärlauch wächst.

Bärlauch

Bärlauch (pixabay.com von Samara 38)

Der Bärlauch (Allium ursinum) wächst bei uns wieder im Garten. Ich freue mich sehr, denn Bärlauch schmeckt nicht nur lecker, es ist ein wunderbares Heilkraut. Wenn nicht im Garten angepflanzt, findet man den Bärlauch in schattigen Wäldern. Beim Sammeln aufpassen und die Blätter nicht verwechseln mit der hoch giftigen Herbstzeilose oder dem ebenso giftigen Maiglöckchen. Diese entwickeln aber im Gegensatz zum Bärlauch keinen typischen Knoblauchgeruch beim Zerreiben der Blätter. Beim Sammeln sollten sie sich 100% sicher sein. Eine sichere Variante ist, Bärlauch einfach im Garten zu pflanzen. Doch auch im Garten sollte man die Augen offen halten, nicht dass eine der giftigen Pflanzen sich wild vermehrt.
Bärlauch bekam seinen Namen daher, dass er damals aber auch noch jetzt, die erste Nahrung der Bären gewesen ist. Der Bärlauch wächst sehr früh im Jahr und gehört zu den ersten Pflanzen, die wir essen und genießen können.

Bärlauch zur Entgiftung und Blutdrucksenkung

Bärlauch wird zur Entgiftung eingesetz und gehört zu den wichtigsten Heilpflanzen zur Darmsanierung. Die schwefelaktiven Substanzen wie das Allicin sorgen für den typischen Knoblauchähnlichen Geruch und wirken stark antibakteriell und keimhemmend insbesondere auf Fäulnis und Gärung verursachenden Bakterien im Darm, ohne die “nützlichen” Bakterien zu zerstören. Gerne wird er nach einer Behandlung mit Antibiotika eingesetzt oder auch bei einer Candida-Besiedlung.
Außerdem reinigt Bärlauch das Blut und wirkt ausgleichend auf den Blutdruck. Eine Studie von Prof. Dr. Kiesewetter an der Universität Homburg/Saar, konnte nachweisen, dass sich die Strömungsgeschindigkeit der roten Blutkörperchen bei einer Einnahme von 1g Bärlauch pro Tag um 32% erhöht wird. Die Folge ist, dass Organe besser mit Sauerstoff versorgt werden und einen besseren Abtransport von Stoffwechselabfallprodukte. Die schwefelaktiven Substanzen sind im Bärlauch in eine 4-fach höheren Konzentration als in Knoblauch vorhanden.

Bärlauch in der Küche

Bärlauch kann man wie Schnittlauch frisch auf einem Butterbrot genießen oder in Salate und Suppen geben. Der Bärlauch passt auch wunderbar zu Schafskäse mit etwas gutem Öl. Ansonsten schmeckt Bärlauch-Pesto sehr gut zu Nudeln. Dazu frische Bärlauchblätter mit Kräutersalz, Olivenöl und Nüssen vermischen.

Bärlauchschnapps für den Blutdruck – ein Rezept von Eva Aschenbrenner

Ende November werden ein paar Bärlauchzwiebeln ausgegraben, gewaschen und klein geschnitten. Anschließend eine weiße, durchsichtige Glasflasche ein Drittel damit füllen und die Flasche mit klarem Schnaps auffüllen. Nun sechs Wochen lang an einem Ort stellen wo es warm und sonnig ist. Fertig ist der Schnaps.
Bei hohem Blutdruck nun zweimal täglich 12 Tropfen mit Wasser verdünnt einnehmen.

Quellen:

Eva Aschenbrenner – Die Kräuterapotheke Gottes
Ursel Bühring – Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde
Eva Maria Dreyer – Wildkräuter und ihre giftigen Doppelgänger

Kaffee macht munter. Oder nicht?

(c) Christoph auf Pixabay.com

(c) Christoph auf Pixabay.com

Wieso können manche Menschen eine Tasse Kaffee am Abend nicht verkraften, während es anderen nichts ausmacht? Macht Kaffee nun munter oder nicht?

Es kommt darauf an. Das Koffein bindet sich an Rezeptoren von Nervenzellen und verhindert, dass Adenosin sich dort anlagert.

Adenosin bremst die Ausschüttung von aktivierender Neurotransmittern und sorgt dafür, dass die Blutgefäße sich erweitern und der Blutdruck sinkt. Außerdem triggert Adenosin den Teil im Hypothalamus, welcher schlafinduzierend wirkt und uns müde macht. Koffein ist ein Antagonist von Adenosin, welches also verhindert das wir müde werden.

Bei Dauerkonsumenten tritt allerdings irgendwann der Gewöhnungseffekt ein. Das Gehirn bildet mehr Rezeptoren, so dass auch Adenosin ihre Wirkung entfalten kann. Somit verhindert der Kaffee am Abend das Schlafen gar nicht mehr. Die morgendliche Tasse Kaffee tut dennoch auch dem Dauerkonsumenten gut und macht ihm wacher. Das hängt mit den Entzugserscheinungen zusammen, die sich nachts einstellen. Lässt die Wirkung des Koffeins nach, bildet sich verstärkt Adenosin.

Gelegentliche Kaffeekonsumenten bemerken die Wirkung des Koffeins sehr wohl. Es sind dann diejenigen, die einfach auf Kaffee verzichten, weil sie sonst gar nicht in den Schlaf finden.

Quellen:

www.spektrum.de  – 10 überraschenden Fakten über Kaffee von Daniel Lingenhöhl

http://flexikon.doccheck.com/de/Adenosin

Kurkuma oder Gelbwurz

Kurkuma oder Curcuma

Entzündungshemmer Kurkuma (c) SuFuego auf pixabay.com

Das Gelbwurz oder die Kurkuma (auch Curcuma) ist ein Ingwergewächs und hat ihre Heimat in Indien und Südostasien. Sie ist weltweit als Heilpflanze bekannt. In der traditionellen ayurvedischen Medizin findet sie seit Jahrhunderten bei verschiedensten Erkrankungen Anwendung. In Europa ist sie seit dem Mittelalter bekannt.

Viele Studien belegen das medizinische Potential von Kurkuma. Die wichtigste Wirksubstanz ist das Curcumin, welches wir als Küchengewürz kennen, vor allem als Bestandteil fernöstlicher Gerichte.

Therapeutische Anwendungsmöglichkeiten des Kurkumas:

Verdauungsbeschwerden:

Curcumin regt die Verdauung an. Die Leber schüttet vermehrt Galle aus, was die Fettverdauung fördert. Außerdem lindert Curcumin Beschwerden wie Durchfall, Bauchkrämpfe und Blähungen. Auch wird Ärzten mittlerweile empfohlen, das Gewürz bei Entzündungen des Dickdarms einzusetzen. In Indonesien soll es weniger Leber-Galle-Kranke geben, weil dort anstelle von Kaffee täglich Gelbwurz Tee getrunken wird.

Begleitend bei Krebs

Viele Studien belegen, dass Curcumin bei der Krebstherapie helfen kann. Curcumin stört das Wachstum von Krebszellen indem es deren Nährstoffversorgung erschwert. Ebenso wurde entdeckt, dass Curcumin die Haut während einer Strahlenbehandlung schützt.

Erhöhte Cholesterinwerte

Zu hohe Cholesterinwerte steigern die Gefahr eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls. Curcumin besitzt antioxidative Eigenschaften, hemmt die Bildung von Ablagerungen in den Gefäßen und kann den LDL-Cholesterinwerte senken.

Darreichungsform: Als Tee (zusammen mit schwarzem Pfeffer), als Gewürz in Tabletten- oder Kapselform.

Curcuma-Tee: 1/2 TL zerkleinerte Wurzel und eine prise schwarzer Pfeffer (soll die Wirkung der Curcuma leicht verstärken) mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, zugedeckt 5 Minuten ziehen lassen und abgießen.

Curcuma-Milch: Eine Tasse Milch mit 1 TL Kurkuma-Pulver, 1/2 TL frisch geriebener Ingwer, eine Prise Pfeffer und 1 TL Honig erwärmen und 10 Minuten ziehen lassen. Fertig ist die Curcuma-Latte!

Kontraindikationen:

Patienten mit Gallensteinen sollten sparsam mit der Curcuma umgehen. Auch in der Schwangerschaft oder bei Kindern sollte Curcumin in hohen Dosen nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder Heilpraktiker angewendet werden.

Um wirksam zu sein, braucht es die richtige Menge. Fragen Sie ihrem Arzt oder Heilpraktiker. Auch möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass diese Inhalte keine Heilversprechen sind. Bei der Behandlung von Krebs oder anderen schweren Erkrankungen, sollte nur in Absprache mit einem Arzt behandelt werden.

Quellen: 
Gesund & Fit mit wertvollen Vitalstoffen aus der Natur von Christiane Reuter
Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde von Ursel Bühring

Vegetarier, Veganer, Flexitarier,… Wer isst was?

Fisch, Fleisch und Meeresfrüchte stehen beim Vegetarier nicht auf dem Speiseplan. Vegetarier essen nur was vom lebenden Tier kommt: Milch, Eier, Honig und die daraus hergestellten Lebensmittel oder Zusatzstoffe. Untergruppen der vegetarischen Ernährung können sich jedoch unterscheiden. So essen die Lacto-Vegetarier keine Eier, die Ovo-Vegetarier, konsumieren keine Milchprodukte.

Die Pescetarier essen kein Fleisch, wohl aber Fisch, Eier und auch Milchprodukte.

Veganer verzichten auf Nährung tierischen Ursprungs. Das sind dann außer Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte auch  Milch, Eier, Honig und daraus hergestellte Lebensmitteln und Zusatzstoffe. Wer Vegan lebt, lehnt auch die Nutzung tierischer Produkte ab wie Seife aus tierischen Fette, Wollpullover oder Lederwaren. Bei veganer Ernährung kann es zu einer Unterversorgung mit Vitamin B12 (Cobalamin) kommen. In Pflanzen ist Vitamin B12 kaum vorhanden. Deshalb sollte mit jeder Mahlzeit, die kein tierisches Eiweiß enthält, etwas Vitamin B12 aufgenommen werden aus zum Beispiel Getreidekeimen, Sojaprodukten die durch Fermentation gewonnen werden oder Bierhefe. Regelmäßigen Blutuntersuchungen werden empfohlen.

Flexitarier  essen ab und zu ein Stückchen Fleisch oder Fisch, versuchen sich aber nachhaltig und gesund zu ernähren und übertreiben es deshalb nicht damit. Sie essen nur gelegentlich Fleisch, dann aber achten sie auf eine gute Fleischqualität ohne Massentierhaltung.

Frutarier behaupten, dass der Mensch biologisch gesehen ein Fruchtesser ist. Sie essen nur pflanzliche Produkte, deren Ernte die Stammpflanze nicht beschädigt. Das heißt also, dass vor allem Obst und Nüsse gegessen werden. Auch Getreide steht auf dem Speiseplan, da es gemäht wird.

Freeganer essen nicht nur nicht-tierische Produkte, sie wollen auch nicht dafür zahlen. Statt einzukaufen, gehen Freeganer in den Wald zum Pilze sammeln, essen Fallobst oder suchen in Mülltonnen nach Essbarem. Es geht die Freeganer nicht darum Geld zu sparen, sondern machen sie dieses als Protest gegen den Massenkonsum und Wegwerfgesellschaft.

Von Pudding-Vegetarier spricht mann, bei Menschen die kein Fleisch essen, es aber auch mit ihrer Ernährung nicht so genau nehmen. Die Pudding-Vegetarier kennen sich wenig mit Ernährung aus, essen oft Fertigprodukten oder Süßigkeiten. Zu Obst und Gemüse wird selten gegriffen. Vor allem unter Jugendlichen gehören zu dieser Untergruppe des Vegetarismus.

Quellen: 
Kursbuch gesunde Ernährung von Ingeborg Münzing-Ruef
Der Flexetarier kommt. Essentrends der Zukunft: Bald essen wir Pizza am Stiel. Focus Online.

Reflexzonentherapien

Head, MacKenzie und Chapman und die Reflexzonen

Im 19. Jahrhundert entdeckte der Neurologe Sir Henry Head, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen schmerzhaften Hautgebieten und Erkrankungen im Körperinneren. Er beschrieb das Phänomen durch eine segmentale organisierte Innervation der Haut.
Wir kennen das Stechen in der Brust bei einer Angina Pectoris und die begleitenden Schmerzen im linken Arm. Hier lässt sich das Phänomen gut erklären: die vegetativen und sensiblen Nervenfasern des Herzens laufen im selben Rückenmarksegment zusammen, in das auch die sensiblen Nervenfasern des linken Arms münden. Kommt es zu einer Störung am Herzen, werden die Schmerzen im gemeinsamen Rückenmarkssegment von den sensiblen Nervenfasern in den Arm weitergeleitet. Der Schmerz strahlt sozusagen aus.
So lässt sich jedes Organ einem Hautareal (Dermatom) zuordnen, mit dem er in Wechselbeziehung steht. Die Zonen, die Head benannte, kennen wir als Headsche Zonen, und eignen sich gut zur Diagnostik.

Neben den Dermatomen (Hautzonen) gibt es Myotomen (Muskelzonen) und Sklerotome (Zonen auf der Knochenhaut). Myotome wurden vom schottischen Chirurgen Stephen McKenzie beschrieben. Auch Muskeln stehen reflektorisch in Verbindung mit inneren Organe. Sklerotome liegen auf der Knochenhaut und spiegeln dort ebenfalls Erkrankungen der inneren Organe. Hautzonen lassen sich allerdings besser untersuchen und sind für die Praxis aussagekräftiger als Myotome und Sklerotome.

Der Osteopath Frank Chapman entdeckte Anfang des 20. Jahrhunderts, unabhängig von Head und MacKenzie, die neurolymphatischen Reflexpunkte. Er entdeckte, dass sich bei Erkrankungen innerer Organe, lympatische Verquellungen an Oberflächenfaszien bilden. Er nannte diese neurolymphatische Reflexpunkte.

Die Fußreflexzonen und die Ohrakupunktur

Funktionsstörungen oder Erkrankungen innerer Organen zeigen sich auch an vielen anderen Körperstellen. Der Physiker und Arzt Paul Nogier beschrieb die Reflexzonen an den Ohren. Der ganze Körper ist auf den Ohren zurückzufinden. Man geht davon aus, dass die Hirnnerven, die das Ohr innervieren, einen Einfluss auf das entsprechende Ohrzonen-Areal haben.
Auch an den Füßen gibt es Reflexzonen. Hanne Marquardt unterteilte diese in Symptom- und Hintergrundzonen. Bei Kopfschmerzen kann sich die Symptomzone im Kopf als Störfeld zeigen aber auch zum Beispiel der Leberbereich, der dann als ursächliche Hintergrundzone gilt.

Irritationspunkte: Diagnostik und Behandlung

Die meisten Reflexzonen zeigen sich druckempfindlich, wenn das zugehörige Organ in seiner Funktion gestört oder erkrankt ist. Und auch nur dann!

Hier ist ein wesentlicher Unterschied zu den Körperakupunkturpunkten. Diese sind immer nachweisbar, ob gesund oder gestört. Zur Diagnostik aller funktionellen Störungen, werden Reflexzonen genutzt. Für manche Indikationen, ist eine reflextherapeutische Diagnostik präziser als technische Verfahren.  Dazu sucht der Therapeut nach maximale Schmerzpunkte der Haut, der Faszien oder der Muskulatur. Diese Punkte sind mit dem Zielorgan vernetzt und geben Hinweise auf lokale aber auch segmentale Störungen im Reflexbogen. Bei der Behandlung setzt der Therapeut einen Reiz an der Reflexzone bzw. am Irritationspunkt außerhalb des Organs, der Reiz greift dann indirekt in das krankhafte Geschehen ein.