Archiv für den Monat: Mai 2017

Darm-Diagnostik einfach erklärt

Darmflora, Darmschleimhaut und der aufgelagerte Mucus (Schleim) spielen bei verschiedenen chronischen Erkrankungen eine Rolle.

Laboruntersuchung (c) Herney (pixabay.com)

Laboruntersuchung
(c) Herney (pixabay.com)

Es werden bei der Diagnostik folgende Fragen beantwortet:

  • Wie ist die Darmflora zusammengesetzt?
  • Wird genug Schleim produziert zum Schutz der Darmschleimhaut?
  • Wird der Darm ausreichend ernährt?

Was ist die Darmflora?

In unserem Darm leben Billionen von Mikroorganismen, meistens Bakterien. Die Gesamtheit dieser, wird „Darmflora“ genannt. Ab unsere Geburt beginnen sie unseren Darm zu besiedeln. Nach und nach baut sich die Darmflora auf, ein komplexes Ökosystem mit vielen unterschiedlichen „Bewohnern“. Der Darm eines gesunden Erwachsenen beherbergt ca. 1,5 Kilogramm Bakterien!

Die Darmflora ist für uns nützlich und hat nicht wenige Funktionen. Sie hat eine bedeutende Immunfunktion; sie verhindert das Krankheitserreger sich im Darm vermehren und Infektionen verursachen. Bei ausreichend „guten“ Bakterien, können die Unerwünschen sich nicht ausbreiten.
Die Darmflora hält die Darmschleimhaut gesund und sorgt mit dafür, dass diese stets ausreichend mit Nährstoffe versorgt wird.
Ebenso baut die Darmflora Schadstoffe ab und bildet u.a. das für die Blutgerinnung so wichtige Vitamin K.

Darm-Diagnostik

Untersucht werden bei der Diagnostik die Besiedlung von:

  • Laktobazillen und Bifidobakterien, die zur protektiven Mikroflora gehören. Sie bilden unter anderem Schleim zum Schutz der Schleimhaut.
  • Akkermansia muciniphila und das Faecalibacterium Prausnitzii, welche für die Versorgung der Darmschleimhaut zuständig sind und zur Mukonutritiven Mikroflora gehören.
  • Die apatogene Escherichia Coli und bestimmte Enterokokken, welche das Immunsystem unterstützen und für die Ausbildung einer sinnvollen Immuntoleranz mitverantwortlich sind.

Darüber hinaus wird geschaut, in welcher Anzahl potentiell schädigende Bakterien aus der Proteloytischen Mikroflora vorhanden sind. Bakterien aus der Gattung Clostridium, Proteus, Escherichia und Klebsiella dürfen in unseren Darm vorkommen, solange diese nicht in der Mehrzahl sind.

Empfehlenswert kann die mikrobiologische Stuhluntersuchung sein bei:

  • Blähungen
  • Obstipation
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Reizdarm
  • Chronischen Infekten des Magen-Darm-Trakts
  • Chronischen Infekten der Atemwege
  • Allergien
  • Neurodermitis und anderen Hauterkrankungen