Archiv für den Monat: September 2016

Pflanzliche Arzneimittel versus Nahrungsergänzungsmittel

Die Kooperation Phytopharmaka hat Pflanzliche Arzneimittel mit den Nahrungsergänzungsmittel mit pflanzlichen Inhaltsstoffen gegenübergestellt, damit der Verbraucher weiß wo die Unterschiede sind und worauf er beim Kauf achten soll.

Pflanzliche Arzneimittel haben den Zweck zur Heilung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten oder krankhaften Beschwerden. Die Wirkstoffe sind Pflanzen, Pflanzenteile oder Zubereitungen daraus. Die Inhaltsstoffe der Pflanzen wirken pharmakologisch, immunologisch oder über den Stoffwechsel. Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von pflanzlichen Arzneimitteln müssen durch klinische Studien nachgewiesen werden. Die pharmazeutische Qualität muss geprüft und erst nach behördlicher Zulassung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Umlauf gebracht werden.

Nahrungsergänzungsmittel mit pflanzlichen Inhaltsstoffen dienen als Ergänzung der allgemeinen Ernährung, sind aber nicht dazu bestimmt Krankheiten zu heilen oder zu verhüten. Es sind Lebensmittel die in der Regel keine Prüfung auf Wirksamkeit, Unbedenklichkeit oder Qualität durch eine Behörde vor Markteintritt unterliegen. Eine sofortige Vermarktung ist möglich, es wird nur stichprobenartig kontrolliert.

Es wird empfohlen sich in der Apotheke beraten zu lassen und keine Nahrungsergänzungsmittel über das Internet zu kaufen und auch keine verschreibungspflichtige Arzneimittel ohne Rezept. Es kann sich um illegale und gesundheitsschädliche Substanzen handeln.
Zertifizierte Internetapotheken sind aber seriöse Bezugsquellen für Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel.

Die Broschüre können Sie sich hier runterladen: http://www.koop-phyto.org/pdf/Aufklaerung_fuer_Verbaucher_Final.pdf

Schröpfen in den Medien

Das Schröpfen in den Nachrichten

Der amerikanische Rekordschwimmer Michael Phelps fiel bei den Olympischen Spielen in Rio auf durch kreisrunde, lilafarbenen Flecken auf seiner Haut. Vielen fragten sich was das den wohl sei.
Es waren Flecken die sich nach einer Schröpfkopfbehandlung gezeigt haben.
Beim Schröpfen gibt es drei Methoden: das trockene Schröpfen, welches eher bei chronischen Schmerzen eingesetzt wird, das blutige Schröpfen eventuell bei akuten Beschwerden und die Schröpfkopfmassage. Schröpfgläser werden auf die Haut aufgebracht und erzeugen einen Unterdruck. Das sorgt dafür dass der Bereich gut durchblutet, das Immunsystem aktiviert und der Stoffwechsel angekurbelt wird. Schröpfen kann unter anderem eingesetzt werden bei Schmerzen im Bewegungsapparat, Kopfschmerzen, Migräne, Durchblutungsstörungen, Ischias-Probleme, Erkältungskrankheiten, Asthma, bei einer Gastritis, Verdauungsstörungen, Karpaltunnelsyndrom und vieles mehr.
Eine wunderbare Therapie. Wer sich schröpfen lässt, dem sollte klar sein, dass das Schröpfen Spuren hinterlassen kann, wie bei Michael Phelps. Lokale Hämatome, die vielleicht nicht ganz so attraktiv sind aber nach ein paar Tagen auch wieder verschwinden.

Quellen: 

Mdr Nachrichten vom 10. August 2016: “Das steckt hinter den Flecken von US-Schwimmstar Michael Phelps”
http://www.mdr.de/nachrichten/vermischtes/was-bringt-schroepfen-100.html

Stuttgarter Nachrichten vom 10. August 2016: “Macht Schröpfen schneller?”
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.medizin-macht-schroepfen-schneller.b8b58bc9-a760-4979-916e-7b497fba8fd4.html

Fußbad bei Kopfschmerzen

Kopfschmerzen am Fuß weg baden?

Fußbad gegen Kopfschmerzen

Fußbad gegen Kopfschmerzen

Kopfschmerz- und Migränepatienten sind meistens besonders kälteempfindlich und leiden oft unter kalten Füßen. Dagegen gibt es eine kleine Hilfe, einfach aber sehr effizient. Man braucht nur ein wenig Zeit, ein Fußbad, warmes Wasser und dazu Senfsamen, Ingwer oder Rosmarin.

Ingwer, Rosmarin und Senfsamen

Rosmarin, Ingwer und Senfsamen wirken durchblutungsfördernd. So gibt es drei Möglichkeiten ein wohltuendes Fußbad gegen Kopfschmerzen vorzubereiten.

  • Geriebener Ingwer oder eine handvoll frisches Rosmarin mit 1 Liter heißes Wasser übergießen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen.
  • Oder drei bis vier Esslöffel Senfsamen zerstoßen, in 1 Liter kaltes Wasser geben und zum Kochen bringen .
  • Oder fünf bis acht Tropfen ätherisches Rosmarin-Öl in einen Esslöffel Honig oder Sahne mischen damit diese wasserlöslich werden.

Anschließend füllen Sie das Fußbad damit und gießen Wasser dazu, so dass eine angenehme Temperatur von 35°C erreicht wird.  Lassen Sie die Füße für ca. 15 Minuten ins Wasser und gießen dann in dieser Zeit immer wieder ein wenig heißes Wasser dazu, so dass die Wassertemperatur langsam bis 40°C aufsteigt. Nach dem Baden die Füße nur leicht abtupfen und warme Socken anziehen.
Was passiert ist, dass das Blut aus dem Kopf abgeleitet wird in die Beine und Füße. Der Kopf wird entlastet und Kopfschmerzen verschwinden. Eine kalte Kompresse auf die Stirn oder im Nacken unterstützt den Vorgang noch zusätzlich.

Die Reflexzonentherapie am Fuß

Was ist die Fußreflexzonentherapie?

Die Fußreflexzonentherapie ist eine Behandlungsform, die sich im Laufe von vielen Jahren aus altem Volkswissen entwickelt hat. Ihr Ausgangspunkt liegt am Fuß, jedoch ist die Reflexzonentherapie viel mehr als nur eine Massage. Mit dieser Therapie können sämtliche Beschwerden im Bewegungsapparat und auf organische Ebene erreicht werden, aber auch auf das Gemüt kann die Fußreflexzonentherapie einwirken.
Sie lässt sich in jedem Lebensalter einsetzen, von Säugling bis zum alten Menschen. Auch chronisch Kranken kann die Therapie wunderbar begleiten.
Diese Behandlungsform fördert die Selbstheilungskräfte des Körpers und behandelt nicht nur ein Symptom oder eine Krankheit, sondern den Menschen als Ganzes. Sie kann als eigenständige Behandlung angewendet werden aber auch in Kombination mit anderen Methoden.

Wie funktioniert die Fußreflexzonentherapie?

Im Fuß werden alle Organsysteme des Menschen im verkleinerten Maßstab als sogenannte Zonen reflektiert. Heilpraktiker arbeiten in den Reflexzonen mit speziellen Griffen und Be-HAND-len am Fuß. Es werden also keinen Apparaten oder Hilfsmittel verwendet.
Bei der Bearbeitung der Reflexzonen können Schmerzen ausgelöst werden. Diese Schmerzen treten nur bei einer punktuellen Behandlung der Zonen auf und lassen dann im Lauf einer Behandlungsserie nach oder verschwinden. Der Schmerz dient Therapeuten als eine Art von “Wegweiser”, der uns zeigt wo der Körper Impulse oder Hilfe braucht. Es ist jedoch nicht möglich eine eindeutige Diagnose über den Fußbefund zu geben. Der Schmerz zeigt uns wo der Mensch ein wenig Hilfe und Unterstützung braucht.

Gesundheitspflege und Vorsorge

Ein gesunder Fuß ist schmerzfrei, warm und gut durchblutet, fühlt sich locker und elastisch an. Störungen im Organismus können sich als Schmerz äußeren aber auch kalte Füße, Fußpilz, Warzen, Schrunden usw… können Hinweisen sein.
Gezielte Behandlungen in den belasteten Zonen verbessern den Gesundheitszustand des Menschen und lindern Symptome oder lassen diese verschwinden.

Noch bevor eine Krankheit ausgebrochen ist und sich mit seinem ganzen Symptomenkomplex äußert, zeigt sich ihre Reflexzone am Fuß bereits auffällig und schmerzhaft. So ist es möglich, Erkrankungen noch in einer frühen Phase zu behandeln. So ist die Reflexzonentherapie am Fuß eine wunderbare Möglichkeit der Gesundheitspflege und Vorsorge.

Indikationen für eine Reflexzonentherapie am Fuß

Folgenden Beschwerden lassen sich gut über die Reflexzonen behandeln:

  • Schmerzen im Bewegungsapparat: muskuläre Verspannungen, Erkrankungen der Wirbelsäule und Gelenke
  • Beschwerden im Verdauungstrakt: Verstopfung, Blähungen, Probleme bei der Fettverdauung usw…
  • Kopfschmerzen verschiedener Art
  • Unterleibsbeschwerden vor oder während der Menstruation
  • Infektanfälligkeit, Allergien, Schlafstörungen
  • vieles mehr

Kontraindikationen einer Fußreflexzonenbehandlung sind Entzündungen der Venen oder des Lymphsystems und hohes Fieber.

Bei Fragen stehe ich ihnen gerne zur Verfügung

Die zauberhafte Nachtkerze

Die zauberhafte Nachtkerze

Nachtkerze

In die Nachtkerze habe ich mich wirklich verliebt. Sie hat etwas zauberhaftes an sich. Die Nachtkerze stammt ursprünglich aus Nordamerika, ist aber heute auch bei uns anzutreffen. Da wo es trocken ist fühlt sie sich wohl und deshalb finden wir diese Pflanze verwildert auf Schuttplätzen oder am Wegesrand. Die zweijährige Pflanze blüht im ersten Jahr nur eine Blattrosette, im zweiten Jahr wird sie bis zu 1 Meter hoch mit prächtigen, leuchtenden und wohlriechenden gelben Blüten. In der Dämmerung beginnt ein einzigartiges Schauspiel: die Nachtkerzenblüten öffnen sich in wenigen Minuten, man kann die Pflanze mit bloßem Auge aufblühen sehen. Abend für Abend, von Beginn des Sommers bis zum Herbst. Sie leuchten strahlend gelb und duften so schön nach Vanille. Die Blüten werden nachts von Nachtfalter bestäubt. Die Fruchtknoten wachsen dann zu langen, vierkantigen Zylindern mit vielen Kammern. Nach der Reife platzen diese und verstreuen sehr kleine Samen.

 

Nachtkerzenöl bei Neurodermitis

WP_20160904_010Die Samen der Pflanze sind besonders reich an wertvoller Linolsäure und besitzen bis zu 14% an seltener Gamma-Linolensäure. Diese letzte ist im Körper eine Vorstufe von bestimmter Prostaglandine, welche entzündungshemmend und immunmodulierend wirken. Neurodermitis oder das atopische Ekzem, werden mit einem Mangel an Gamma-Linolensäure in Verbindung gebracht. So lindert das Nachtkerzenöl den Juckreiz und Rötungen, Schübe verringern sich. Wichtig ist eine langfristige Therapie. Ihre Wirkung zeigt sich nach 4 bis 12 Wochen.
Bei Fragen berate ich Sie gerne.

 

 

Heilkräutertee richtig zubereiten

Phytotherapie und medizinische Tees

In der Phytotherapie nehmen die medizinischen Tees einen besonderen Stellenwert ein. Beim Zubereiten eines Tees werden meist getrocknete Teekräuter verwendet. Die Inhaltsstoffe der Kräuter sind in den Zellen der Pflanzen gespeichert. Beim Trocknen werden die Zellwände der Pflanzen zerstört und die Inhaltsstoffe werden leichter freigesetzt.
Die Zubereitung des jeweiligen Tees ist abhängig vom genutzten Pflanzenanteil – Blüte, Blatt, Rinde, Wurzel, Frucht oder Samen. Da es sich hier in pharmakologischem Sinne um eine Droge mit einer bestimmten Wirkungsweise handelt, spielt die Art der Zubereitung eine wichtige Rolle. Die Zubereitung und Dosierung sind nicht beliebig! Unterschieden werden in der Zubereitung der Kräutertees folgenden Methoden.

Der Aufguss (Infus) – die klassische Zubereitung

Die bekannteste Teezubereitung ist das Infus. Dazu verwendet man einen Teelöffel getrockneter Kräuter (entspricht 1 Esslöffel frischem Kraut), und übergießt diese mit 200 ml heißem Wasser. Das Ganze wird dann zugedeckt und 3 bis 10 Minuten ziehen gelassen. Zugedeckt wird der Tee, weil sonst die ätherischen Öle aus dem Tee entweichen können. Durch die hohe Wassertemperatur sind sowohl die wasserlöslichen als auch die fettlöslichen Wirkstoffe enthalten.
Tees mit Flavonoiddrogen sollen 10 bis 20 Minuten ziehen.
Bei frischen Kräutern kann eine Sekundenüberbrühung angewendet werden. Hierbei werden die aromatischen Heilkräfte schnell an das Wasser abgegeben. Hierbei lässt man die Pflanzenteile jedoch nur 20 bis 30 Sekunden lang ziehen!

Der Kaltansatz (Mazerat)

Schleimhaltige Teekräuter wie Leinsamen oder Eibischwurzel werden kalt angesetzt und unter gelegentlichem Umrühren, über mehrere Stunden ziehen gelassen. Hitzeempfindliche Schleimstoffe würden bei Hitze abgebaut, und in ihrer Wirkung geschädigt werden. Je härter die Teedroge, desto länger muss sie ziehen.
Zum Trinken kann der abgesiebte Tee im Wasserbad erwärmt werden oder schluckweise im Mund.
Der Nachteil des Kaltansatzes ist die relativ schnelle Keimbildung. Deshalb soll immer nur wenig Tee angesetzt werden, welcher dann sofort nach der Mazeration getrunken wird.

Abkochung (Dekokt)

Besonders harte Rinden oder Wurzeldrogen wie die Süßholzwurzel werden mittels einer Abkochung von 5 bis 20 Minuten zubereitet. Hierfür bringt man 1 gestrichenen Teelöffel der Droge in 250 ml kaltem Wasser zum Kochen und lässt das Ganze für 5 bis 15 Minuten weiter kochen. Dann wird das Ganze kurz stehen gelassen und anschließend gefiltert.
Die Zellwände der harten Wurzeln oder Rinden benötigen diese lange Kochzeit, weil diese Pflanzenteile robuste Zellwände besitzen, welche nur unter großer Hitze zerstört werden können und ihre Inhaltsstoffe freigeben.

Zubereitung, Lagerung und Einkauf von Heilkräutern

Beim Einkauf ist es wichtig auf die Ernten aus dem aktuellen Jahr zu achten. Je frischer der Tee, desto besser der Geschmack und desto mehr Inhaltsstoffe enthalten sind.

Achten Sie bei ihrem Kauf auf qualitativ hochwertige, geprüfte Ware. Wenn Sie sich auskennen, sammeln Sie die Kräuter am besten selber. Ansonsten gehen Sie immer auf Nummer Sicher, wenn Sie Ihre Teedrogen aus der Apotheke beziehen.

Tee soll immer dunkel, trocken und kühl in dicht verschlossenen Dosen aufbewahrt werden.

Möglichst ungesüßt verabreichen, da dies die Wirkung beeinflussen kann. Viele Heilkräutertees entfalten ihre volle Wirkung erst, wenn man den bitteren Geschmack unverfälscht auf der Zunge wahrnimmt.
Ausnahme sind Erkältungstees. Ihre Wirkung kann durch Zugabe von Honig verbessert werden. Hierbei sollte aber darauf geachtet werden, den Tee erst auf Trinktemperatur abkühlen zu lassen, und erst dann den Honig hinzuzufügen, da die Inhaltsstoffe des Honigs sonst zerstört werden.

Medizinische Tees gibt es als Einzeldroge oder als Teemischung. Ein Phytotherapeut kann nicht nur organ- oder symptombezogen arbeiten, sondern kann für jeden Menschen eine ganz individuelle Rezeptur erstellen, speziell für seinen speziellen Krankheitsfall, seine Konstitution, sein Alter, Geschlecht,…

Wenn Sie Teebeutel benutzen, dann achten Sie darauf, dass diese den Richtlinien des Deutschen Arzneibuchs entsprechen (DAB). Nur diese dürfen medizinisch verwendet werden. Filterbeutel aus dem Lebensmittelladen weisen oft einen sehr niedrigen Wirkstoffgehalt auf, der weit unter dem für Heilzwecke benötigten Mindestgehalt liegt. Aber wenn Sie nur den Durst damit löschen wollen, können Sie diese natürlich gerne verwenden.

Quellen:

Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift 2016; 11(05): 25
Bühring, Ursel: Praxis Lehrbuch Heilpflanzenkunden. Grundlagen – Anwendung – Therapie. 4. Auflage. Haug Verlag, 2014
Bachmann, Sandra: Hausmittel in der modernen Medizin: Tees, Wickel, Bäder & Co. 1. Auflage. Elsevier Verlag, 2005